Die Politik in Bezug auf den Klimawandel hat in den letzten Jahrzehnten eine enorme Entwicklung durchgemacht. In den 1970er Jahren wurden die ersten Warnungen vor den Auswirkungen des Klimawandels von Wissenschaftlern ausgesprochen, und seitdem haben Regierungen auf der ganzen Welt Maßnahmen ergriffen, um den Klimawandel zu bekämpfen.
Das Kyoto-Protokoll von 1997 war ein wichtiger Schritt in der internationalen Klimapolitik. Es setzte erstmals eine absolute und verbindliche Begrenzung des Ausstoßes von Treibhausgasen in einem völkerrechtlichen Vertrag fest. Die Industriestaaten, die dem Protokoll beigetreten sind, haben sich verpflichtet, ihre Treibhausgasemissionen um 5,2 Prozent gegenüber 1990 zu senken, während Deutschland 21 Prozent weniger klimaschädliche Gase produzieren muss. Das Protokoll regelt den Ausstoß von sechs verschiedenen Treibhausgasen und trat 2005 in Kraft, nachdem 55 Staaten, die 55 Prozent der Emissionen der Industriestaaten im Jahr 1990 ausmachten, es ratifiziert hatten. 191 Staaten und die EU haben das Protokoll ratifiziert, außer den USA, die es als einziges Industrieland nicht ratifiziert haben.
Im Jahr 2017 lag der Kohlendioxid-Gehalt der Atmosphäre im Jahresmittel bei etwa 405 ppm, laut Messungen der Referenzstation Mauna Loa auf Hawaii. Dies entspricht einer Erhöhung um rund 41 % im Vergleich zum vorindustriellen Niveau und ist die höchste CO2-Konzentration seit mindestens 800.000 Jahren.
Im Jahr 2015 wurde das Pariser Abkommen unterzeichnet, das als Nachfolger des Kyoto-Protokolls gilt. Es wurde von 196 Ländern unterzeichnet und verpflichtet alle Unterzeichnerstaaten, ihre Anstrengungen zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen zu verstärken, um den Anstieg der globalen Temperaturen auf deutlich unter 2°C gegenüber dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen und den Temperaturanstieg möglichst unter 1,5°C zu halten. Dies soll erreicht werden, indem der globale Scheitelpunkt der Emissionen so bald wie möglich erreicht wird und die Emissionen anschließend drastisch sinken. Dazu müssen Wirtschafts- und Lebensweisen dekarbonisiert werden, um den Ausstoß von Treibhausgasen zu senken. Natürliche Kohlenstoffsenken wie Wälder und Moore sollen erhalten und gestärkt werden, um Treibhausgase aus der Atmosphäre zu binden. Darüber hinaus soll die Anpassungsfähigkeit der Länder an die Auswirkungen des Klimawandels gestärkt werden und die Finanzströme hin zu einer Wirtschaftsweise mit niedrigen Treibhausgasemissionen und nachhaltiger Entwicklung umgelenkt werden. Das Pariser Abkommen ist ein Meilenstein in der internationalen Klimapolitik und stellt einen bedeutenden Schritt in Richtung einer klimafreundlicheren Zukunft dar.
Der Green Deal ist eine Strategie der Europäischen Union, die darauf abzielt, den Klimawandel zu bekämpfen und gleichzeitig die Gesundheit, Umwelt und Nachhaltigkeit zu stärken. Die EU hat erkannt, dass die bisherige Klimapolitik noch Verbesserungen benötigt, und hat deshalb Ende 2019 den Green Deal vorgestellt.
Eine wichtige Maßnahme des Green Deals ist ein neues, bindendes Klimagesetz, das verabschiedet werden soll. Die EU-Kommission schlägt außerdem vor, das Treibhausgasminderungsziel von derzeit 40 auf 55 Prozent anzuheben und die Klimaneutralität bis 2050 festzuschreiben. Der Green Deal betrifft viele Bereiche wie Energie, Gebäude, Verkehr und Landwirtschaft, aber auch spezielle Themen wie den Ausstoß des Treibhausgases Methan.
Um die Ziele des Green Deals zu erreichen, werden konkrete Instrumente auf EU-Ebene eingesetzt und Anstrengungen der Mitgliedsländer erwartet. Die EU stellt finanzielle Förderungen wie den EU-Just Transition Fund bereit, um sicherzustellen, dass der Übergang zu einer klimaneutralen Wirtschaft fair verläuft. Der Green Deal ist ein wichtiger Schritt in Richtung eines nachhaltigeren und klimafreundlicheren Europas.
In den letzten Jahren haben viele Länder Maßnahmen ergriffen, um ihre Kohlenstoffemissionen zu reduzieren und ihre Wirtschaft auf erneuerbare Energien umzustellen. Einige Länder haben auch ehrgeizige Ziele zur Erreichung von Netto-Null-Emissionen bis zum Jahr 2050 oder früher angekündigt. Es bleibt jedoch abzuwarten, ob die Maßnahmen der Regierungen ausreichen, um die Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen und den Klimawandel zu begrenzen.